Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)


Eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage sorgt dafür, dass Rauch aus geschlossenen Räumlichkeiten nach außen geleitet wird. Bei einem Brand ist der Feuertod eher selten, stattdessen entstehen Verletzungen bzw. sind Todesfälle in den allermeisten Fällen durch eine Rauchgasvergiftung zu verzeichnen. Schon dreimal zu inhalieren reicht aus, um eine Bewusstlosigkeit des Menschen herbeizuführen, nach zehn Atemzügen droht in der Regel der Tod. Der giftige Rauch ist somit eine große Gefahr. In unserem Shop finden Sie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen der Hersteller D+HKingspan/Essmann und K+G.

Rauchgase als tödliche Gefahr

Ob im Privatbereich oder im Gewerbe, wenn es brennt, bildet sich Rauch. Wie giftig dieser ist, ist unabhängig von der verbrannten Substanz! Brennt beispielsweise der Papierkorb im Büro, dauert es oft nur wenige Sekunden, bis der komplette Raum voller Rauch ist.

Ein Beispiel
: 20 kg verbranntes Papier ergeben ein Volumen von 20.000 m³ Rauchgas, eine tödliche Gefahr für alle Menschen, die sich in der Nähe befinden.

Folgen und Gefahren bei Rauchentwicklung
:

  • Weniger als drei Minuten sind nötig, um die Sicht der im Gebäude befindlichen Personen zu rauben
  • Betroffene werden orientierungslos, es macht sich Panik breit
  • Die Fluchtwege werden nicht mehr erkannt
  • Es entsteht CO2 (Kohlenmonoxid), das nach wenigen Atemzügen zur Bewusstlosigkeit führt
  • Betroffene versterben, bevor sie überhaupt mit dem Feuer in Kontakt kamen
Es zeigt sich, dass die größte Gefahr nicht vom Brandherd selbst ausgeht, sondern vom giftigen Rauchgas, das sich selbst bei geschlossenen Türen schnell im gesamten Gebäude verbreitet. Die einzige Lösung: Das Rauchgas muss aus dem Gebäude gelangen, um den Menschen eine panikfreie und sichere Flucht aus den Räumen zu ermöglichen.

Die Funktionalität des Rauchabzugs

Eine RWA kann auf zwei Arten gesteuert werden. Ist sie mit dem Rauchmelder gekoppelt, werden die Anlagen automatisch durch das Anspringen des Melders aktiviert. Die Lüftungen öffnen sich und der Rauch sowie die Wärmeenergie können aus dem Gebäude abziehen.

Damit bleiben die Fluchtwege für alle Betroffene rauchfrei. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Feuerwehr Brandnester schneller und effizienter erkennen und löschen kann.

Damit Rauch- und Wärmeabzugsanlagen ihre Arbeit verrichten können, ist die Installation entscheidend. Für eine einwandfreie Funktionsweise sollten die Rauchabzüge im oberen Bereich installiert werden, die Zufuhr der frischen Luft im unteren Gebäudebereich. Diese Art der Installation unterstützt dabei, dass der Brand schneller bekämpft werden kann.

  • Es entsteht ein stärkerer thermischer Auftrieb, was das Abziehen der gefährlichen Rauchgiftgase mittels Kamineffekt beschleunigt
  • Der untere Bereich ist arm an Rauch, so dass die Sicht auf Fluchtwegen nicht beeinträchtigt wird
  • Die Rauchgasmenge kann reduziert werden, explosive Schwefelgase werden verhindert
  • Durch die Reduktion der Temperatur gelangt die Feuerwehr schneller an den Brandherd
Ein Rauchabzug an der Wand montiert

Der Rauchabzug (RA) im Check

Der Rauchabzug dient im Falle eines Brandes dem Zweck, eine zuverlässige Entrauchung zu gewährleisten, sämtliche Rettungs- und Fluchtwege abzusichern und Rauchgasvergiftungen effizient zu verhindern.

Durch den geöffneten Rauchabzug wird gleichzeitig auch ein Teil der Brandhitze abgeleitet. Tragende Bauteile können so länger erhalten werden und die Gefahr eines Gebäudeeinsturzes wird verringert.

Der natürliche Rauchabzug (NRA)
: Hierbei handelt es sich um einen Rauchabzug, der aufgrund der oben beschriebenen, thermischen Auftriebsmethode funktioniert. Es werden keine zusätzlichen Lüftungen, wie beispielsweise ein Ventilator, installiert.

Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (NRWG): So werden Lichtkuppeln, Jalousien, Fenster etc. bezeichnet, die sich im Falle eines Brandes automatisch öffnen und somit den Abzug von heißer Luft und Rauch ermöglichen. NRWG nach DIN EN 12101-2 bestehen aus:

  • Antriebssystem inklusive Antriebes, Beschläge, Konsolen
  • Fenster inklusive Profile, Beschläge, Dichtungen
  • Ausfachung von Paneelen, Gläsern etc.

Der maschinelle Rauchabzug (MRA): Dieser wird mittels motorischen Antriebs gesteuert und arbeitet beispielsweise mit Entrauchungsventilatoren. Der MRA kann wahlweise mit, aber auch ohne Entrauchungsleitung funktionieren.

Der Wärmeabzug (WA) im Check

Hierbei handelt es sich um spezielle Materialien, die in den Dachflächen oder Wänden eines Gebäudes verbaut wurden. Bei einer erhöhten Umgebungswärme schmelzen diese Flächen und zerstören sich selbst. Diese so entstandenen Öffnungen sorgen dafür, dass die Hitze des Brandes aus dem Raum entweichen kann und die Temperatur reguliert wird.

Durch den Verlust der Wärmeenergie wird verhindert, dass tragende Bauteile aufgeheizt werden und bei Erreichen einer kritischen Temperatur ihre Tragfähigkeit verlieren. Ein Einsturz des Gebäudes kann auf diese Weise verhindert oder zumindest verzögert werden.

Ein solcher Wärmeabzug funktioniert in aller Regel erst, wenn der Brand bereits längere Zeit andauert. Es ist zu beachten, dass der Wärmeabzug bei vollständiger Öffnung zwar Rauch abziehen lässt, dies aber meist zu spät passiert. Um Personen zu schützen ist ein Wärmeabzug allein nicht ausreichend, dieser sollte daher mit einem Rauchabzug kombiniert werden.
Ein Schornstein auf einem Dach
Ein Feuerlöscher im Fokus, der umgeben von Qualm ist

Die RWA-Anlage für kombinierten Schutz

Als RWA wird eine Kombination aus Rauch- und Wärmeabzug bezeichnet, die sowohl für einen raschen Verlust des Rauchvolumens sorgen als auch die Wärme im Gebäude regulieren und damit die Gefahr des Einsturzes verzögern kann. Eine RWA besteht aus mehreren Elementen:

  • RWA-Zentrale für Energieversorgung und Steuerung
  • Auslöseelementen (RWA Knopf, Rauchmelder-Kopplung)
  • Rauch- und Wärmeabzug (Oberlichte, Lichtkuppel, Fenster)
  • Rauchvorhänge (nicht immer vorhanden, um Räume zu unterteilen)
  • Luftzufuhr (geöffnete Türen, Fenster)

Personenschutz bei der RWA im Fokus: Die Rauch- und Wärmeabzugslage hat als Hauptaufgabe den Personenschutz, doch die RWA kann weitere Vorteile aufweisen.

  • Freihaltung von Rettungswegen für aktive und passive Rettung
  • Bessere und schnellere Lokalisierung eines Brandes
  • Löschschäden können durch gezieltes Löschen minimiert werden
  • Löschmitteleinsatz kann verringert werden
  • Bausubstanz bleibt durch verminderte Wärme erhalten
  • Brand wird ventiliert
  • Die thermische Belastung wird ventiliert

RWA bei der Gebäudeplanung relevant

RWA ist der wichtigste Bestandteil des anlagentechnischen Brandschutzes. Bei der Planung von Gebäuden darf dieser Aspekt aus Sicherheitsgründen nicht mehr vernachlässigt werden.

Denn: Wenn die architektonische Umsetzung von Anfang an den Brandschutz in der Planungsphase berücksichtigt, können die Kosten für eine Nachrüstung am Ende vermieden werden.

Für sämtliche Bauanträge sind Brandschutzkonzepte und entsprechende Nachweise erforderlich. Es lohnt sich also, rechtzeitig zu planen
Ein Bauhelm und ein Notizblock mit Zollstock und Stift liegen auf einem Gitter. Im Hintergrund eine Baustelle